AI-Anwendungen sind dabei, den Schulalltag grundlegend zu verändern. Ob in der Unterrichtsvorbereitung, bei automatisierten Korrekturen oder als digitales Hilfsmittel im Klassenraum – Lehrkräfte stehen vor der Herausforderung, sich rasant weiterentwickelndes Fachwissen anzueignen und didaktisch sinnvoll einzusetzen. Doch wo beginnen? In diesem Artikel erfahren Sie, welche Fortbildungsformate es gibt, worauf Sie achten sollten und wie Sie am besten von neuen Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz profitieren.
Online-Kurse und Webinare
Vorteile
- Flexibilität: Sie können die Lerneinheiten an Ihrem eigenen Zeitplan ausrichten.
- Aktualität: Viele Plattformen aktualisieren ihre Inhalte regelmäßig, da AI-Technologien sich schnell verändern.
Empfehlung
- Nutzen Sie bekannte E-Learning-Plattformen wie Coursera, edX oder Udemy, die Kurse von namhaften Universitäten anbieten.
- Achten Sie darauf, dass die Angebote konkrete Unterrichtsbeispiele für Ihren Fachbereich enthalten, damit der Theorie-Praxis-Transfer gelingt.
MOOCs (Massive Open Online Courses) mit Zertifikatsoption
Vorteile
- Community-Aspekt: In MOOCs lernen Sie zusammen mit vielen anderen Teilnehmer*innen weltweit. Der Austausch über Foren oder Projektarbeiten erweitert den Horizont.
- Offizielle Zertifikate: Einige Kurse bieten gegen eine Gebühr ein Zertifikat an, das Sie als Qualifikationsnachweis verwenden können.
Beispielhafte Themen
- „Introduction to Machine Learning“ – Grundlagen, die sich später im Unterricht erklären lassen.
- „AI in Education“ – Spezielle Kurse, die didaktische Konzepte behandeln und Praxisbeispiele vorstellen.
Präsenzworkshops und schulinterne Fortbildungen
Vorteile
- Direktes Feedback: Vor Ort können Sie Fragen unmittelbar klären.
- Netzwerken: Der Austausch mit Kolleg*innen schafft Einblicke in erprobte Methoden und typische Stolperfallen.
Formate
- Schulinterne Fortbildungen: Nutzen Sie vorhandene „Pädagogische Tage“, um gemeinsam mit dem Kollegium grundlegende Prinzipien von AI und deren Anwendung im Unterricht zu besprechen.
- Workshops an Hochschulen oder Pädagogischen Instituten: Viele Institute bieten Seminare zu aktuellen Trends in der Bildungstechnologie an.
Kooperationen mit Expert*innen
Vorteile
- Praxisbezug: Externe Spezialist*innen oder regionale Netzwerke können konkrete Lösungen für Ihren Schulalltag aufzeigen.
- Inspirationsquelle: Viele Start-ups oder Non-Profit-Organisationen sind spezialisiert auf digitale Bildung und AI – das eröffnet Ihnen neue Ideen und Kontakte.
Beispiele
- Universitätsprojekte: Manchmal suchen Informatik-Fachbereiche Schulen für Pilotprojekte oder Studien.
- Unternehmenspartnerschaften: Firmen, die AI-Lernsoftware entwickeln, bieten Workshops an, in denen Sie lernen, wie sich diese Tools sinnvoll einsetzen lassen.
Selbstgesteuertes Lernen und Lehrkräfte-Communities
Vorteile
- Kontinuierliche Weiterentwicklung: Sie können Ihre Kompetenzen in kleinen Etappen erweitern, ohne eine große Fortbildung planen zu müssen.
- Peer-Learning: Durch den Austausch mit anderen Lehrkräften in Foren oder sozialen Netzwerken (z. B. Twitter-Lehrerzimmer, Facebook-Gruppen) erhalten Sie praxisnahe Tipps.
Ideen
- Lesezirkel: Gründen Sie eine kleine Gruppe, die regelmäßig Fachartikel, Blogposts oder Bücher zum Thema AI in der Bildung bespricht.
- Online-Communities: Treten Sie Plattformen wie Slack oder Discord bei, auf denen es Channels speziell für AI im Bildungsbereich gibt.
Tipps für eine erfolgreiche Fortbildungsplanung
1. Zieldefinition
- Überlegen Sie, in welchem Umfang Sie AI in Ihren Unterricht integrieren möchten. Wollen Sie nur Grundlagen verstehen oder praxisorientiert Tools anwenden?
2. Zeitmanagement
- AI-Themen sind komplex. Planen Sie ausreichend Zeit für Selbstlernphasen und für den Austausch mit anderen ein.
3. Schrittweiser Einstieg
- Beginnen Sie mit Basics (z. B. was AI ausmacht, wie Machine Learning funktioniert) und arbeiten Sie sich zu komplexeren Konzepten vor.
- Suchen Sie sich ein Tool oder ein Unterrichtsprojekt aus, das Sie ausprobieren möchten, statt alles auf einmal anzugehen.
4. Praxisnaher Bezug
- Prüfen Sie, ob die Fortbildung konkrete Unterrichtsbeispiele oder Fallstudien bietet. So fällt es leichter, das Gelernte ins Klassenzimmer zu übertragen.
5. Kollegiale Zusammenarbeit
- Tauschen Sie sich schulübergreifend aus. Nicht nur Informatik-Lehrkräfte profitieren von AI-Fortbildungen, auch Sprach- oder Sachfachlehrer*innen können neue Impulse mitnehmen.
Fazit
AI in den Unterricht zu integrieren, erfordert nicht nur technisches Know-how, sondern auch ein didaktisches Gespür dafür, wie Lernprozesse gestaltet werden können. Um sich dieses Wissen anzueignen, stehen Ihnen vielfältige Fortbildungsoptionen zur Verfügung – von Online-Kursen und MOOCs über Präsenzveranstaltungen bis hin zu selbstorganisierten Lerngruppen. Wichtig ist, dass Sie die Angebote auswählen, die am besten zu Ihren Zielen und Rahmenbedingungen passen. So bauen Sie Ihr KI-Wissen gezielt aus und gestalten Ihren Unterricht modern, motivierend und zukunftsorientiert.